Frühere Versionen hatten viele Unterschiede zu den neueren Plänen von 2024. | Und hier kommt man zur virtuellen City-Bahn, die Nürnberg und Fürth mit dem Umland verbinden soll. | Aktuelle Überlegungen
(Aug.
24) für die Stadt Nürnberg (= 10,7 MB) für Fürth und Erlangen (= 7,9 MB) |
Viele Experten sind sich einig, dass die U-Bahn für Nürnberg nicht das richtige Verkehrsmittel ist. Die Fran-kenmetropole ist zu klein – selbst auf den am stärksten benutzten Abschnitten ihres U-Bahn-Netzes erreicht sie nur ein Viertel der theoretisch möglichen Leistungsfähig-keit von 40.000 Fahrgästen pro Stunde und Richtung ! Die Stadtbahn ist eine Mischung von U- und Straßenbahn, kom-biniert die Vorteile beider Systeme und fährt teilweise im Straßenraum und teilweise unterirdisch. Je nachdem, wo man sie sieht, kann man sie mit den beiden anderen Verkehrsmitteln verwechseln. Die Begriffsdefinition der Stadtbahn finden Sie hier. Oberirdische Stationen können Inselbahnsteige wie die U-Bahn haben, brauchen aber nicht zwingend unterirdische Zugänge. Auch ebenerdige Ausgänge sind möglich, bei denen man ampelgesi-chert ein Gleis und eine KFZ-Fahrbahn überquert. Mobilitätseinge-schränkte Fahrgäste brauchen weder Aufzüge noch lange Rampen.
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Eine „8er“ zum Südfriedhof kommt aus der Unterführung der Katzwan-ger Straße, die 2003 als Zufahrt zum neuen Betriebshof Heinrich-Alfes-Straße eröffnet wurde. Die virtuelle Stadtbahn hätte diese Rampe schon 10 Jahre früher gebaut. Allerdings wären die Gleise im Hintergrund nicht gleich wieder an die Oberfläche gekommen, sondern hätten zum unterirdischen Bahnhof Frankenstraße hinabgeführt. Ab dort wäre die Stadtbahn direkt zum Hauptbahnhof und zur Lorenzkirche weiter gefahren, die man damit viel schneller und ohne Umsteigen erreicht hätte. (Bild vom 6.10.10) |
Die drei vorhandenen Linien decken in Nürnberg und Fürth die Gebiete mit dem größten Potenzial bereits ab. 2020 gab es auf dem 38,2 km langen Streckennetz 48 U-Bahnhöfe, bis 2025 sollen 2,1 km mit den Stationen Kleinreuth und Gebersdorf hinzukommen. Weitere Linien sind mit vernünf-tigem Kostenaufwand nicht mehr realisierbar. Viele Stadtteile werden daher nicht mehr in den Genuss umsteigefreier Direktverbindungen in die Stadtmitte kommen. Es gibt zwar noch ein Rest-Straßenbahnnetz, das sogar geringfügig erweitert werden soll. Durch die U-Bahn sind der Straßenbahn aber die wichtigsten Innenstadtziele versperrt. Zu den beliebtesten Stationen wie der Lorenzkirche und dem Opernhaus müssen daher alle Straßenbahn-Benutzer umsteigen. Ursache für die Fehlentwicklung ist die Entscheidung des Nürn-berger Stadtrats von 1965: Eigentlich waren die Weichen schon richtig für eine „Unterpflaster-Straßenbahn“ gestellt, bei der man das vorhandene weitverzweigte Schienennetz schrittweise um neue Abschnitte ergänzen wollte. Aber dann fiel in München die Entscheidung, dass dort eine U-Bahn gebaut würde. Und der seit der bayerischen Annexion Nürnbergs im Jahr 1806 latente Min-derwertigkeitskomplex führte dazu, dass auch Nürnberg sofort eine U-Bahn wollte. Warnende Stimmen, dass die Städte ver-kehrstechnisch nicht vergleichbar sind, überhörte man leider in der Noris. (-> zur ausführlicheren historischen Darstellung.) |
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Einige Leser können sich unter diesen pauschalen Formulierungen wahrscheinlich wenig vorstellen. Daher wird auf dieser Webseite skizziert, wie sich die Stadtbahn in Nürnberg hätte entwickeln können. Wobei auch viele Elemente der tatsächlichen Entwicklung seit 1968 einfließen, denn einige unterirdische Stadtbahn-Abschnitte wären wohl genau so wie die U-Bahn trassiert worden. Das Schienennetz in der Nürnberger Innenstadt bestand fast 100 Jahre lang aus dem Altstadtring F.Ebert-Pl. - Plärrer - Hauptbahnhof - Rathenauplatz - Maxfeld - F.Ebert-Platz und dem Innenstadtbogen Plärrer - Weißer Turm - Lorenzkirche - Hauptbahnhof. Das größte Versäumnis der U-Bahn ist, dass sie keine zusätzliche Nord-Süd-Verbindung schuf, sondern nur die beiden Verbindungen zwischen Plärrer und Hauptbahnhof „in den Keller“ verlegte. Die Stadtbahn hätte den (unterirdischen) Durchbruch nach Norden ermöglicht: Ein Diagonalkreuz F.-Ebert-Pl. - Rathaus - Lorenzkirche - Hauptbahnhof und Plärrer - Weißer Turm - Rathaus - Rathenauplatz wäre möglich gewesen. Am Rathaus hätte ein gemeinsamer U-Bahnhof beider Strecken ohne Verbindungsweichen genügt, da der Altstadtring die Eckpunkte des neuen Kreuzes ohnehin verband. Lediglich zwischen dem Weißen Turm und der Lorenzkirche wäre eine Verbindungskurve nötig gewesen, um auf dem „Innenstadtbogen“ nachfragegerecht einen dichteren Takt anbieten zu können. Die U-Bahn wird zurecht dafür gelobt, dass in ihrem Umfeld Stadtteile in neuem Glanz entstanden sind. Allerdings muss man ergänzen, dass eben auch viele Stadtteile links liegen blieben und heute darunter leiden. Ganz besonders gilt das für die Sebalder Altstadt: Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Impulse von einem (natürlich unterirdischen) „Stadtbahn-Durchbruch“ von der Lorenzkirche über den Hauptmarkt über den Hauptmarkt Richtung Klinikum Nord und Flughafen ausgegangen wäre... |
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Zum Stadtplan mit den angedachten Schienenstrecken in Nürnberg |
Zur Netzgrafik mit den möglichen Stadtbahn-Linienführungen |
Zu den abweichenden Varianten, Optionen und Details |
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