Die virtuelle Stadtbahn für Nürnberg
Das Gleisnetz der virtuellen Stadtbahn in Nürnberg 2024

Stadtplan mit Schienennetz

 

Die planerische Vorgabe für die Stadtbahn ist, dass sie weitestgehend auf einem eigenem Bahnkörper verkehren soll. Wo im vorhandenen Straßenraum dafür nicht genug Platz ist muss sie ausweichen und unterirdisch fahren. Da jeder Kilometer etwa 30 Millionen Euro kostet kann nicht jede Linie einen eigenen Tunnel bekommen. Jeweils zwei bis vier Linien werden abschnittsweise zusammengefasst, um auf vier Hauptachsen das Nürnberger Zentrum zu durchqueren:

 

A  (Linien 1 und 7): Maximilianstr.- Plärrer - Weißer Turm - Lorenzkirche - Hauptbahnhof - Wodanstraße

B  (Linien 3 und 4): Weißer Turm - Rathaus - Rathenauplatz - Herrnhütte 

C  (Linien 3 und 4 bzw. 2 und 8): Fernsehturm - Rothenburger Str.- Plärrer - Opernhaus - Hauptbahnhof - Rathenauplatz 

D  (Linien 5 und 6): Rathaus - Lorenzkirche - Hauptbahnhof - Aufseßplatz - Frankenstraße    

 

Einige Linien wechseln zwischen den Hauptachsen, um viele Ziele direkt zu verbinden: Das ist am Plärrer zwischen A und C, am Weißen Turm zwischen A und B und am Hauptbahnhof zwischen A und D möglich.

Erstaunlicherweise findet man die dichteste Taktfolge bei U- und Stadtbahnen in Deutschland nicht in den Millionenstädten Berlin oder Hamburg, sondern in Nürnberg: Im automatischen Betrieb ohne Fahrer folgen sich die Linien U2 und U3 plan­mäßig im 100-Sekunden-Abstand.  Zwischen den Stationen sind sogar weniger als 60-Sekunden möglich, beim Aufenthalt am Bahnsteig kommen aber mindestens 20 Sekunden hinzu.

Die VS-NF plant nur zwischen den Stationen bis zu vier Linien, die sich durchschnittlich alle 100 Sekunden folgen. An einem Bahnsteig halten maximal drei Linien, also Ø alle 133 Sekunden eine Stadtbahn. Für vier Linien gibt es zwei Bahn-steige, an denen Ø alle 200 Sekunden eine Stadtbahn hält und auch geringe Verspätungen kompensieren kann.

*) Wegen dem begrenzten Platz zwischen den historischen   Gebäuden liegen die Bahnsteige übereinander.

blank  Bahnsteiganzahl 

 

Gleisnetz Nürnberg

 

Die zusätzlichen Inselbahnsteige an Hauptbahn-hof, Lorenzkirche, Rathaus, Weißen Turm und Plärrer kosten etwa 100 Millionen Euro. Das sind 8 % der Nürnberger Baukosten von 1.200 Millio-nen €, dafür wächst die Kapazität um 33 % von 3 auf  4 Linien. [ I.d.Realität erreicht die U-Bahn an diesen Stationen regelmäßig die Leistungsgrenze]   

Hauptbahnhof: In der Realität gibt es vier Ebenen, nämlich die Straßen­bahn oben, das Fußgänger-Verteilergeschoss, die Linie U2/U3 in 1 ½-fa­cher Tieflage und die Linie U1 in 2 ½-facher Tieflage. Der Stadtbahn reichen am Hauptbahnhof drei Ebenen: Die Linien 2, 8 und 12 können in Ost-West-Richtung auf eigenem Gleiskörper oberirdisch fahren. Das Verteilergeschoss würde daran angepasst und die Linien 1, 5, 6 und 7 bekämen in Nord-Süd-Richtung einen Tunnel in 1 ½-facher Tieflage. Dieser benötigt allerdings zwei Bahnsteige mit vier Gleisen.  

Rathaus: Während die U-Bahn die nördliche Altstadt weiträumig umfährt, bekäme sie bei der Stadtbahn eine Umsteigestation zwischen der Sebalduskirche und dem alten Rathaus.  

Krelingstraße und Kaiserburg bilden mit dem F.-Ebert-Platz ein Dreieck, das an Unterpflasterbahn-Pläne der 1960er Jahre erinnert: Die Stadt­bahnlinien 5,6 und 8 befahren die Verbindungen in allen Richtungen. Das Angebot passt zu dem schwächeren Fahrgastpotenzial der Nordstadt und hat den Vorteil, dass jede Station nur einen Bahnsteig ohne Verteilergeschoss braucht: Die Wege dorthin sind kurz und übersicht­lich und das Umsteigen (z.B. an der Krelingstraße vom Flughafen zum Rathenauplatz und zum Klinikum Nord) erfordert nur wenige Schritte.

Rathenauplatz: In der Realität fährt die Straßen-bahn an der Oberfläche und die U2/U3 halten an einem unterirdischen Bahnsteig. Die Stadtbahn würde das natürliche Gefälle des Rathenauplatzes nutzen: Zwei Bahnsteige mit vier Gleisen liegen so im Einschnitt, dass sie im Norden an der Sulzbacher Str. im Tunnel "verschwinden" und sich im Süden auf Geländeniveau Richtung Rathaus und Hauptbahnhof verzweigen.  

Aufseßplatz und Glockenhof: Der virtuellen Stadtbahn reicht wie dem Aufseßplatz im „echten Leben“ jeweils ein unterirdischer Bahnsteig mit zwei Gleisen. An der Oberfläche kreuzt die Niederflur-Straßenbahnlinie 15 beide Stationen rechtwinklig.  

Gostenhof: Der virtuellen Stadtbahn reicht wie der realen U-Bahn nach Fürth ein unterirdischer Bahnsteig mit zwei Gleisen. Hinzu kommt allerdings an der Einmündung der Roonstr. eine oberirdische Station für die Linie 9 zum Klinikum Nord.  

Die virtuelle Station Klinikum Nord läge unter der Rieterstraße direkt vor dem Haupteingang, während der reale U-Bahnhof weiter nördlich unter der Heimerichstr. am Nordeingang des Klinikums entstand. Die Tunnelstrecke der Linie 5 von der Bielefelder Str. zum F.-Ebert-Platz wird dadurch zwar knapp 100 Meter länger – die Linie 9 kann dadurch aber 800 m bis zum Fr.-Ebert-Platz mitnutzen. Am Klinikum Nord ergeben sich am gleichen Bahnsteig gegenüber attraktive Umsteigeanschlüsse vom Nürnberger Nordwesten zum Plärrer, Opernhaus und Tiergarten. Das trägt dazu bei, dass die für viele Nürnberger ungewohnten neuen Stadtteilverbin­dungen der Linien 5 und 9 rege genutzt werden und sich lohnen.  

Friedr.-Ebert-Platz: In der Realität fährt seit 2012 nur noch die Straßenbahnlinie Plärrer - Thon über den Platz und die U3 hält unterirdisch dazu im rechten Winkel. Bei der Virtuellen Stadtbahn wäre es ähnlich, die Linie 15 hält oben und die Linien 5, 8 und 9 unten.  

 

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